Das Kind und sein Verhalten besser verstehen, das fällt Eltern manchmal schwer. Es fehlt an Zusammenhängen, die in der Entwicklung eines Kindes eine wichtige Rolle spielen und so erklären, warum ein Kind sich gerade so verhält. Bei den Werte-Themen sind hier einige entwicklungspsychologische Gedanken gesammelt, die helfen sollen, das Verhalten des eigenen Kindes von der Geburt bis zum Vorschulalter besser zu verstehen. Außerdem findet man hier Tipps und Anregungen zur Förderung der charakterlichen Entwicklung des Kindes. Nicht zuletzt ist es oft das eigene Vorbild, das die eigenen Kinder am stärksten prägt. Ganz praktisch wird gezeigt, wie das im Alltag funktionieren kann.

Unter dem Themenbereich „Jahreszeiten“ werden hier Beispiele gesammelt, inwiefern uns in der Natur Mitgefühl begegnet und was wir daraus lernen können. Außerdem können Kinder in und mit der Schöpfung Gottes besonders gut Mitgefühl und Einfühlungsvermögen trainieren. Deshalb werden hier auch Aktivitäten und Anregungen angeboten, die das einfühlsame Verhalten der Kinder mit der Natur fördern sollen.

Werte-Themen

2.1. Entwicklung des Kindes

Geduld entwickeln

6 – 12 Monate: Erfassen zeitliche Abläufe (Abläufe vermitteln Sicherheit, vor allem, wenn die Bezugsperson Handlungen ankündigt, z.B. bei der Pflege)

12 – 18 Monate: Zeit orientiert sich an Reihenfolgen von Handlungen (Rituale und dieselben Abfolgen erleichtern dem Kind die zeitliche Orientierung)

18 – 24 Monate: Verständnis für Vergangenheit und Zukunft setzt ein (Zeitangaben – so konkret wie möglich: „einmal schlafen“ usw.)

3 Jahre: Fähigkeit zur Aufschiebung wird entwickelt

4 Jahre: Einfühlungsvermögen soweit entwickelt, dass sich das Kind Bedürfnisse anderer vorstellen kann

2.2 Förderung des Kindes

Ungeduld vorbeugen

1.Struktur

Wenn die Tage deines Kindes Struktur haben, gibt es weniger Grund ungeduldig zu sein. Es kennt die Abläufe, weiß, wann Mama oder Papa was tun und was danach kommt. Auf diese Weise entsteht ein gewisser Zeitbegriff – vorerst an Abläufen und Reihenfolgen von Handlungen orientiert, später immer differenzierter.

2. Wort halten

Die Ungeduld deines Kindes hat auch die Funktion, sich eines Versprechens zu versichern. Wenn ihr als Eltern Wort haltet, wird euer Kind langfristig die Erfahrung machen, dass es sich auf euer Wort verlassen kann. Diese Sicherheit ist die Basis für Geduld. Das gilt auch, wenn wir unserem Kind sagen, dass etwas nur noch fünf Minuten dauert – selbst wenn es die Uhr noch nicht lesen kann!

3. Aufmerksamkeitsspanne vergrößern

Ein Kind, das gelernt hat, sich selber zu beschäftigen, ist weniger ungeduldig. Das könnt ihr als Eltern fördern, indem ihr euer Kind nicht ständig unterhaltet, sondern selbst nach Beschäftigung Ausschau halten lasst und es nicht unnötig aus seinem konzentrierten selbstinitiierten Spiel herausreißt.

4. Konsequent sein

Wenn Quengeln zum Ziel führt, wird gequengelt. Es darf und muss im Alltag Situationen geben, in denen dein Kind wartet. Das ist wichtig für seine Entwicklung. Nur wenn Eltern konsequent sind, lernt das Kind, dass sein Protest daran nichts ändert, sondern unter Umständen sogar die Wartezeit verlängert, weil Mama oder Papa dadurch nicht so rasch vorankommen. Voraussetzungen:1. dein Kind entwicklungsgemäß behandeln und nicht überfordern 2. elementare Bedürfnisse deines Kindes kennen, sie rechtzeitig und ausreichend stillen.

Mit einem ungeduldigen Kind umgehen

Was braucht mein Kind?

Mit der Ungeduld unseres Kindes ruhig umzugehen fällt uns in der Regel leichter, wenn wir etwaige Bedürfnisse dahinter einzuordnen wissen (Beispiele: Hunger (z.B. durch verspätete Essenszeit), Müdigkeit, Schmerzen, Unwohlsein, Krankheit, innere Not durch fremde Umgebung oder Veränderung von (Lebens)Umständen, entwicklungsbedingte Verunsicherung). Darum lohnt es sich, rechtzeitig die Frage zu stellen: „Was braucht mein Kind?“ Häufig verwechseln wir diese Frage mit: „Was will mein Kind?“ Das muss sich nicht immer decken!

Fest bleiben!

Wenn dein Kind Dinge haben möchte, die nicht gut wären, zum gegebenen Zeitpunkt oder überhaupt nicht möglich sind, bringst du als Erwachsener dein Kind gewissermaßen zu dieser Grenze. Es gibt Dinge, die „nicht gehen“. Auch nicht, wenn man sie sich sehr wünscht, sich ärgert, sich beschwert, wütend oder traurig wird,… Du signalisierst: „Ich weiß, dass du das haben möchtest. Ich kann dich verstehen, aber es geht leider nicht.“ Diese Grenzen helfen, dass dein Kind Sicherheit empfindet.

Alternativen anbieten

Eine Alternative anzubieten, erleichtert es deinem Kind, eine solche Grenze zu akzeptieren. Das bedeutet aber nicht, dass Eltern stets für Ablenkung sorgen sollen. Im Leben kommt auch nicht immer gleich etwas anderes daher. Besser wäre da ein „Was denkst du, könntest du jetzt tun …?“, um das Kind dazu anzuleiten, selber eine Alternative zu finden.

Beispiele:

-…beim Warten aufs Essen: „Ich bin fast fertig! Jetzt fehlt nur noch … und danach müssen wir den Tisch decken. Wenn du möchtest, dass es schneller geht, kannst du mir helfen und das Besteck und die Servietten holen. Das wäre super!“

-wenn Mama telefoniert: „Ja, ich habe dich gehört, … , aber ich spreche gerade mit … Möchtest du auf meinen Schoß? Du kannst dir inzwischen dieses Buch ansehen. Oder spielst du lieber mit …? Ich brauche noch … Minuten.“ (Minutenanga Homekindergarten ben nur, wenn sie tatsächlich eine sehr kurze Spanne ausmachen – bis etwa fünf Minuten) …

-wenn Mama zum Beispiel Hausarbeit macht oder sich um ein Geschwisterkind kümmert: „Mhm, ich habe gehört, dass du mir den Turm zeigen willst. Ich möchte mir den auch unbedingt ansehen. Diese Schüssel muss ich noch abwaschen, dann komme ich zu dir. Möchtest du hier warten oder lieber schon ins Zimmer gehen? Du könntest inzwischen…“

-beim Warten auf ein Ereignis (z.B. Spielplatzbesuch): Nicht zu früh ankündigen, Vorfreude verstehen und Verständnis signalisieren, versichern, dass das Versprechen eingehalten wird.

 2.3. VorBild des Kindes

Heilmittel für die eigene Ungeduld

– ausreichend schlafen – ein Wundermittel!

– beten – Kraft, die über unsere hinausgeht, von Gott bekommen

– hinhören/hinsehen und echte Bedürfnisse wahrnehmen und stillen

– in einer ruhigen Minute persönliche „No-Goes“ für Momente überlegen, wo es schwierig werden könnte, und diese schriftlich festhalten

– überfordernde Situationen für das Kind und einen selber nach Möglichkeit vermeiden

– sich ganz bewusst um einen ruhigen, besonnenen Ton und Umgang bemühen und auch – z.B. dem Partner gegenüber – Rechenschaft ablegen

– eine Auszeit nehmen, evtl. den Partner übernehmen lassen, wenn man spürt, dass man an die eigenen Grenzen kommt

– um Verzeihung bitten und sich nicht entmutigen lassen, wenn man die Geduld verloren hat.

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2.1. Entwicklung des Kindes

Schon von Geburt an sind Neugeborene und Säuglinge in der Lage, Gefühle von anderen, insbesondere ihrer Eltern, wahrzunehmen. Nicht selten kommt es vor, dass das Baby gerade dann unruhig ist oder weint, wenn es der Mutter nicht gut geht und eine negative Stimmung herrscht. Im Laufe des ersten Lebensjahres lernt es immer mehr, seine eigenen Gefühle zu erkennen und auszudrücken. Nutzt es diese Emotionen zunächst primär für sich (Freude, Ärger, Zuneigung, Eifersucht…), beginnt es ab dem zweiten Lebensjahr, diese auch auf andere zu übertragen. Es zeigt Emotionen und gütiges Verhalten gerne an anderen, z.B. an seinen Kuscheltieren (Küsschen, Streicheln, Drücken…). Mit ca. 1 1/2 Jahren empfinden die Kinder dann erstes Mitgefühl, meist mit ihren Eltern (bei Krankheit, Trauer…). Sie „reagieren mit der so genannten ‚Gefühlsansteckung‘, wenn sie Zeuge des Kummers einer anderen Person werden: Sie werden selbst traurig und fangen unter Umstände sogar an zu weinen, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass das Gefühl nicht aus ihrem eigenen Selbst kommt, sondern von einer anderen Person übertragen wurde.“ (Jutta Kienbaum (2005): „Warum bist du so traurig?“. In: kindergarten heute 4/2005. Freiburg: Herder, S.6.) Wenn die Kinder am Ende des zweiten Lebensjahres immer mehr verstehen, dass es ein „Ich“ und „Andere“ gibt, können sie mehr und mehr Empathie empfinden und diese auch verbal und handelnd zeigen (vgl. Birgit Gebauer-Sesterhenn u.a. (2013): Die ersten 3 Jahre meines Kindes. 3. Auflage. München: Gräfe und Unzer, S. 176, 306, 342.).

2.2 Förderung des Kindes

Um den Kindern zu helfen, mitfühlendes und gütiges Handeln zu verbessern, muss es zunächst in der Lage zu sein, seine eigenen Gefühle zu erkennen. Dann kann es auch die Gefühle anderer Menschen wahrnehmen und entsprechend mitfühlend darauf eingehen. Dafür:

-Ermuntere dein Kind, die richtigen Worte für seine Gefühle zu finden!

-Bilderbücher können helfen, Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Erkläre, was die Bilder aussagen und welchen Grund die Gefühle haben („Maria weint, weil sie sich verletzt hat.“ oder „Der Hund freut sich, weil er einen Knochen gefunden hat.“)

-Frage dein Kind direkt nach seinen Gefühlen in bestimmten Situationen („Wie geht es dir?“, „Wie war es, als du Oma gerade wiedergesehen hast?“) und von Gefühlen bestimmter Personen („Was meinst du, wie fühlt sich der Junge gerade?“)

-„Hilf den Kindern, die Gefühle anderer Menschen zu verstehen. Verbinde die Erklärung der Gefühle anderer Kinder damit, wie du über das Verhalten deines Kindes denkst: „Du hast Peter Schmerzen verursacht; es ist böse, jemanden zu beißen.“ (…)

-Gib den kleinen Kindern viele Gelegenheiten, dir zu helfen.“ (Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag, S. 263-265.)

 

 2.3. VorBild des Kindes

Ganz besonders beim Mitgefühl kommt es darauf an, als Eltern ein gutes Vorbild zu sein. Du kannst deinem Kind ein gütiges Verhalten vermitteln, wenn du selber Empathie empfindest und das auch zum Ausdruck bringst:

-Achte auf deine eigenen Gefühle und kontrolliere sie gegebenenfalls! Selbstbeherrschung zeigt deinem Kind, dass es seinen Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert ist und es diese auch ändern kann.

-Zeige Verständnis für die Gefühle des Kindes, vor allem in Situationen, wo du dir ein anderes Verhalten wünschst („Ich verstehe, dass du traurig bist, weil du gerne noch einmal auf das Karussell gehen würdest.“). Tröste es, wenn es Trost braucht.

-Sprich über deine eigenen Gefühle! Gib ihnen Ausdrücke wie „glücklich“, „traurig“, „ängstlich“, „fröhlich“.

-Spiegel die Gefühle deines Kindes und beschreibe, was du gerade an deinem Kind beobachtest.

-„Drücke dein tiefes Missfallen aus, wenn Tiere oder Menschen verletzt werden.

-Sei ein Vorbild, wie man sich um andere kümmert. (…)

-Fördere eine positive Einstellung gegenüber anderen Menschen. Denke das Beste von anderen. (…)

-Bestärke die Kinder, sich selbst als hilfsbereite, fürsorgliche Menschen zu sehen. (…) Lobe das Kind für sein freundliches und hilfsbereites Verhalten.“(Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag, S. 263-265.).

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2.1. Entwicklung des Kindes

In der Literatur wird Verantwortung als Fähigkeit definiert, aufgrund von kognitivem Vermögen und Urteilskraft Rede und Antwort stehen zu können sowie bewusst das Anliegen der Verantwortung zu übernehmen. (Vgl. Janina Sombetzki (2014): Verantwortung als Begriff, Fähigkeit, Aufgabe. Springer: Wiesbaden, S. 143.) Damit wird auch schon deutlich, dass Verantwortungsfähigkeit nur von einer autonomen Person ausgeübt werden kann. Deshalb begleitet der Erzieher das Kind auf diesem Weg:

„Die moralische Verantwortung begleitet die Handlungszuschreibung von den ersten Lebensjahren an. Schon sehr kleine Kinder können Antworten auf die Frage geben, warum sie dies oder das gemacht haben. Sie lernen das Spiel des Begründens, sie lernen verantwortlich sein, im Zuge der wachsenden Kontrolle, sprich: Des [sic!] zunehmenden Handlungscharakters ihres Verhaltens. So wächst die Fähigkeit, ein eigenständiges Leben zu führen, […] und damit die Verantwortlichkeit, bis sie sich zur vollen auch gegenüber der Rechtsgemeinschaft wirksamen Form entwickelt.“
Julian Nida-Rümelin (2007): Politische Verantwortung. In: Ludger Heidbrink, Alfred Hirsch (Hrsg.): Staat ohne Verantwortung? Zum Wandel der Aufgaben von Staat und Politik. Frankfurt am Main: Campus, S. 63.

In diesem Kontext muss immer klar sein, dass ein Kind besonders dann Verantwortung lernt, wenn es verantwortlich hätte handeln können.

„Indem wir eine bestimmte Gesinnung gegenüber dem Kind annehmen (und eine adäquate Ausdrucksweise) – indem wir uns verhalten, als wäre das Kind eine vollverantwortliche ethische Person – beginnen wir dem Kind beizubringen, was es bedeutet, so eine Person zu sein.“ John Martin Fischer, Mark Ravizza (1998): Responsibility and Control. A Theory of Moral Responsibility. Cambridge: Cambridge University Press, S. 208.

Die Komplexität einer Situation darf das Kind nicht überfordern. Die Entscheidung, nicht in die Schule zu gehen, übersteigt die Fähigkeit eines Kindes, die Konsequenzen dieses Verhaltens abzuschätzen. Je klarer eine Situation umrissen ist und je deutlicher die Konsequenzen sichtbar bzw. eingeschränkt sind, umso einfacher wird es für das Kind Verantwortung zu tragen bzw. zu erlernen.

Weiterführend sei noch auf folgende Literatur verwiesen:
• S. Eshleman (2001): Being Is Not Believing: Fischer and Ravizza on Taking Responsibility. Australasian Journal of Philosophy 79, no. 4, S. 479-90.
• D. Coates, Justin Swenson (2013): Reasons-responsiveness and Degrees of Responsibility. Philosophical Studies 165, no. 2, S. 629-45.

2.2 Förderung des Kindes

1. Verantwortungsbewusstsein fördern

Übertrage deinem Kind echte Verantwortung
Gott arbeitet mit jedem Menschen seinen Fähigkeiten entsprechend. Er lädt keinem zu viel auf, aber er möchte, dass sich jeder weiterentwickelt und dazu lernt. Wenn wir unseren Kindern ihren Fähigkeiten entsprechend Verantwortung übertragen, können sie auch in einem geschützten Rahmen lernen. Kleine Aufgaben, wie morgens das eigene Bett machen, den eigenen Teller nach der Mahlzeit in die Küche bringen, Händewaschen nach dem Spielen draußen oder im Garten ein eigenes Beet pflegen, geben Kindern die Möglichkeit, Verantwortungsgefühl zu etablieren. Sie merken, was passiert, wenn sie dieser Aufgabe nachkommen (etwas wurde erledigt, ich bin fertig) und auch, dass die Arbeit liegen bleibt, wenn sie ihr nicht nachkommen.

Lobe verantwortliches Handeln
Kinder reagieren unglaublich dankbar auf Lob. Manche zeigen dies auch, indem sie z. B. auf die Eltern zulaufen oder Freudenschreie verlauten lassen. Manche zeigen ihre Freude vielleicht nicht so ausdrucksstark, empfinden aber auch Geliebtsein und Anerkennung, wenn sie gelobt werden. Verantwortliches Handeln soll unbedingt bemerkt und gelobt werden.

„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“
Für Kinder ist das Warten bzw. die Priorisierung der Aufgaben oft schwer. Hilf deinem Kind dabei, indem du z. B. sagst: „Du räumst noch die Spielsachen in deinem Kinderzimmer auf, während ich den Geschirrspüler einräume. Danach gehen wir beide hinaus und spielen Fußball.“ Genießt dann die gemeinsame Zeit!
Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. Lüneburg: Advent-Verlag, S. 191-193.

2. Umgang mit verantwortungslosem Handeln

Natürliche Konsequenzen spüren lassen
Oft entstehen natürliche Konsequenzen, wenn verantwortungslos gehandelt wird. Es wäre gut, wenn das dein Kind selbst auch sieht und eventuell auch spürt. Wenn du beispielsweise sagst: „Wir müssen uns jetzt beeilen, damit wir den Einkauf für das Wochenende noch schaffen. Danach können wir noch auf den Spielplatz gehen“, und dein Kind lässt sich viel Zeit beim Anziehen, beim Schuhe binden, folgt nicht, wenn du es rufst, dann erkläre, dass die Zeit für den Spielplatz nun nicht mehr ausreicht.

Hilfreich ist es, wenn man beim ersten Mal in solch einer Situation bzw. bei jüngeren Kindern die Konsequenzen schon früher aufzeigt, daran erinnert, Hilfe anbietet.

Verlust von Privilegien
Verantwortung bringt meist auch Privilegien. Wenn ein Kind die Privilegien genießt, muss es auch wissen, dass dazu Verantwortung gehört und dass das eine ohne das andere nicht geht. Zum Beispiel, ein eigenes Haustier besitzen ist ein Privileg, allerdings muss man auch verantwortungsbewusst damit umgehen (regelmäßig füttern, usw).

Für Verhalten einstehen
Jeder macht einmal einen Fehler und auch in diesem Bereich werden Fehler gemacht. Wichtig ist, dass Kinder lernen, den Fehler zuzugeben, die Wahrheit zu sagen, sich zu entschuldigen und für die Wiedergutmachung zu sorgen. Dabei ist es hilfreich, wenn nicht einfach geschimpft wird, sondern Fragen gestellt werden, damit das Kind selbst reflektieren und Dinge erkennen kann. Hilf deinem Kind beim Entschuldigen bzw. dabei Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Es kann sein, dass Kinder nicht absichtlich verantwortungslos gehandelt haben. Deshalb ist es wichtig, dass sie die Korrektur bekommen, aber auch Anleitungen, wie verantwortungsbewusstes Verhalten aussieht. Diese Schritte sollten sie nicht alleine gehen müssen. Wenn sie zum Beispiel vergessen haben, ihr Haustier zu füttern, kann man einen Plan zum täglichen Abhaken aufhängen,
wenn sie das Tier versorgt haben.

2.3. Vor-Bild des Kindes

• angefangene Sachen zu Ende bringen, z. B. Wäsche zusammenlegen, Küche aufräumen
• Arbeit erledigen, dann Freizeit genießen, Pause machen!
• stolz auf Erledigtes sein
• Gesagtes bzw. Versprochenes einhalten, Verbindlichkeiten beachten
• den Partner bzw. jemand anderen für verantwortungsvolles/pflichtbewusstes Handeln loben
• wiederkehrende Tätigkeiten mit Freude erfüllen, Kinder spüren die Gesinnung
• dankbar für Arbeit sein, z. B. im Gebet
• regelmäßige Mitarbeit, z. B. in der Ortsgemeinde

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2.1. Entwicklung des Kindes

Der präfrontale Kortex, der für Selbstbeherrschung wichtig ist, ist bei der Geburt am Anfang seiner Entwicklung. Der Entwicklungsprozess dieser Gehirnregion ist langsam und wird erst im Erwachsenenalter abgeschlossen.

Mit drei Monaten ist es dem Baby möglich wegzuschauen, wenn es durch sozialen Kontakt überstimuliert wird. Bis zum Alter von drei Jahren ist das Kind hauptsächlich abhängig von der Leitung der Eltern, um Emotionen zu beherrschen.

Zwischen drei und sechs Jahren reifen die für Selbstbeherrschung zuständigen Gehirnregionen weiter. Somit kann das positiv geleitete Kind Impulse besser kontrollieren, die Aufmerksamkeit flexibel ausrichten und auf eine Belohnung geduldig warten.

Tarullo, A. (et.al.). „Self Control and the Developing Brain“. Aufgerufen am 2. August 2016 von: https://web.stanford.edu/group/sparklab/pdf/Tarullo,%20Obradovic,%20Gunnar%20(2009,%200-3)%20Self-Control%20and%20the%20Developing%20Brain.pdf

2.2 Förderung des Kindes

Förderung des kontrollierten Verhaltens

Die Grundlage für ein selbstbeherrschtes Kind ist wiederum die uneingeschränkte Liebe (Bindung) sowohl der Eltern zum Kind als auch zueinander. Somit muss das Kind keine Beziehungsängste durch falsches Verhalten kompensieren. Zeige deinem Kind in jeder Situation, dass diese Bindung nicht zerbricht. Besonders wichtig ist es diese Qualität der Bindung herzustellen, wenn dich dein Kind enttäuscht hat.

Mit dem Selbstbeherrschungs-Budget deines Kindes umgehen lernen

Selbstbeherrschung ist eine mentale Disziplin (Kahneman, D., (2011). Thinking: Slow and Fast, Penguin Books, S.41). Zu viel Selbstbeherrschung ermüdet den Geist und die Fähigkeit gute Entscheidungen zu treffen. Wir beobachten immer wieder an uns selbst, dass einer Periode des selbstbeherrschten Lebens einer Periode des Über-die-Stränge-Schlagens folgt.

Deshalb:

  • Wähle einen positiven Lebensstil, der die Selbstbeherrschung des Kindes nicht ständig herausfordert. Damit kann dein Kind sein Budget an Selbstbeherrschung in den wichtigsten Situationen effektiv ausnutzen.
  • Setze deinem Kind klare Grenzen und halte, was du versprichst. So erlebt dein Kind Verlässlichkeit und strebt seine Ziele erfolgreicher an.
  • Überlege dir, wie dein Kind sich nach einer Periode der Selbstbeherrschung positiv erholen kann. Bedenke, dass hochsensible Kinder teilweise auch von für uns „normalen“ Situationen herausgefordert werden können. Bewegung an der frischen Luft ist optimal für den Stressabbau. Wenn wir als Eltern es schaffen, Bewegung als Ausgleich für mentale Tätigkeiten schmackhaft zu machen, haben wir ein gutes Fundament für gesunde Erholung für die Zukunft gelegt. Dazu hilft es, sich gemeinsam und mit einem interessanten Ziel zu bewegen. Das fördert den Spaßfaktor.

Das Positive entdecken

Damit das Kind selbstbeherrscht leben kann, ist es wichtig zu wissen, was ohne schlechtes Gewissen zu genießen ist. Sei deshalb der Tour-Guide deines Kindes, der zum Ziel führt und erinnert. So fällt es ihm leichter nein zu sagen.

  • Erfolg aufmerksam erleben/feiern. Wer Erfolg nach einer Periode der Anstrengung erlebt/gefeiert hat, der geht durch die nächste Anstrengung mit dem Wissen, dass Erfolg kommt. So kann sich dein Kind stärker auf das Ziel ausrichten.
  • Richtig belohnen. Jedes Kind freut sich auf Belohnungen. Deshalb sollten wir als Eltern mit Dingen belohnen, die wirklich positiv sind und auch in der Zukunft nicht zu Konflikten/Abhängigkeiten führen können. Das Süße ist die erste Adresse, wenn es um Belohnung geht. Doch wenn wir die Wirkung des Zuckers noch psychologisch verstärken, bedeutet das für manche, dass sie sich in den nachfolgenden Jahren zum Süßen wenden, um Beruhigung/Befriedigung zu erfahren. Ähnliches gilt für Fernsehkonsum, Computerspiele etc. Hier deshalb ein paar positive Elemente, die auch in Zukunft nicht ausgeglichen werden müssen: gemeinsame Spielzeit, gemeinsamer Ausflug (Schwimmbad, Zoo, Bekannte), anderen eine Freude machen etc. Jedes Kind hat eigene Vorlieben. Entdecke die positiven Vorlieben deines Kindes und nutze sie als Belohnung.
  • Richtig assoziieren. Viele Menschen neigen dazu, den Fernseher über Jogging zu stellen und Gummibärchen über Brot. Weil Konsequenzen von Medien, Fastfood, Rauchen und Alkohol erst Jahre später auftauchen, die positive Wirkung aber sofort, fällt es uns schwer die Entscheidung für das zu treffen, was langfristig gut ist. Walter Mischel erklärt: „Wir können die langfristigen Folgen unseres Verhaltens nicht so stark spüren wie das heiße Verlangen in der Gegenwart, deshalb müssen wir uns die Folgen lebhaft vor Augen führen.“ (Zum Beispiel: „Wenn der Fernseher aus ist, habe ich schlechte Laune.“)

Mischel, W. im Interview mit Jötten, F. „Selbstkontrolle kann man lernen“ Aufgerufen am 2. August 2016 auf http://www.spektrum.de/news/selbstkontrolle-kann-man-lernen/1370046)

Umgang mit impulsivem (unkontrolliertem) Verhalten

Bei impulsiven Kindern ist es wichtig die Zeichen zu erkennen, die zu einem Ausraster führen können (weinerlich, Bewegung mit steifem Körper, böse Blicke, etc.) und frühzeitig einzugreifen: Anerkenne die Gefühle deines Kindes, während es noch Selbstbeherrschung hat und rede freundlich, indem du seine Aufmerksamkeit vorsichtig umlenkst. Du kannst z.B. sagen: „Ich verstehe, dass dich das ärgerlich gemacht hat. Es ist unfair von Tom gewesen, das zu sagen. Aber es gibt einen besseren Weg damit umzugehen. Lass mich dir zeigen, wie es anders möglich wäre.“ Wenn dein Kind die Kurve kriegt, schenke ihm viel Liebe und Aufmerksamkeit. Ausrastern kann vorgebeugt werden, wenn zu Beginn Situationen gemieden werden, die sie begünstigen. Der Besuch etwas älterer/reiferer Freunde hilft dem impulsiven Kind in der anfänglichen Lernphase. Zwei impulsive Kinder sollten nicht ohne elterliche Betreuung zusammen spielen.

Wenn ein Kind Gegenstände durch den Raum wirft, ist es besser im Akt des Werfens zu korrigieren („NEIN!“), als wenn der Gegenstand schon durch den Raum geflogen ist. Denn dann sind die negativen emotionalen Impulse frisch und das Kind kann die Korrektur am besten aufnehmen. Je später das Feedback, desto mehr Erklärung muss seitens der Eltern aufgebracht werden.

Sollte es einen Ausraster geben, trenne die Kinder und ermutige sie, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Ist dein Kind noch klein, kann dem Kind geholfen werden: „Es ärgert dich, wenn jemand dein Spielzeug aus der Hand nimmt.“ Das Gespräch ist eine gute Möglichkeit deinem Kind erkennen zu helfen, was die Konsequenzen impulsiven Verhaltens sind: „Du sollst andere nicht verletzen. Unser Haus soll ein sicherer Ort sein, an dem Menschen sich wohlfühlen.“

2.3. Vor-Bild des Kindes

Vorbild im Umgang mit schwierigen Situationen

Kinder sind sehr sensibel und können erkennen, in welchem emotionalem Zustand sich Eltern befinden. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern angesichts von Angst und Zorn kontrolliert reagieren (ruhig und freundlich), da das Kind dieses Verhalten in ähnlichen Situationen nachahmen wird.

Ein Weg dies zu tun ist, „heißen“ Situationen einen anderen Rahmen zu verleihen. Oft passiert es, dass ein Kind auf dem Spielplatz versehentlich in dein Kind rennt. Hier kannst du deinem Kind helfen mit der Situation umzugehen, indem du dem Zusammentreffen einen neuen Rahmen verleihst: „Sie wollte dir nicht weh tun. Sie ist aus Versehen in dich hineingelaufen.“ Damit kannst du und dein Kind besser umgehen. (Gliebe, 2011)

Vorbild im Erreichen der Ziele

Plane gemeinsam mit deinem Kind die Woche und setze Ziele, die realistisch sind. Wenn dein Kind merkt, dass du zu deinem Plan stehst und Ziele erreicht werden, hilft es ihm selbst Kontrolle für sein Leben zu übernehmen.

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2.1. Entwicklung des Kindes

Fähigkeit des Lügens kann sich durch Vorbild entwickeln

Es ist nicht lange her, da glaubte man, kleine Kinder seien immer ehrlich und gar nicht in der Lage zu lügen. „Kindermund tut Wahrheit kund“. Doch man weiß inzwischen, dass ein Kind im Alter zwischen 2 und 4 Jahren die Fähigkeit des Lügens lernen kann.

So entmutigend es auf den ersten Blick klingt, aber Kinder lernen das Lügen durch ihr Umfeld, also auch durch uns. Vielleicht lügen wir gar nicht verbal und doch ist unsere non-verbale und verbale Kommunikation nicht immer identisch. Ein Kind nimmt nur zu 7% die Worte wahr, liest zu 93% aus Mimik, Gestik und Intonation.

Kleinkinder spüren schon fehlende Authentizität

Nach neuen Studien besitzen Kleinkinder mit drei Jahren schon so viel Urteilskraft, dass sie ihr Handeln nach dem Verhalten und den Absichten ihrer Mitmenschen ausrichten. Sie sind weniger hilfsbereit, wenn sie beobachten, dass die Person, der sie helfen sollen, einem anderen Menschen ohne erkennbaren Grund etwas zuleide getan hat. Kleinkinder reagieren offensichtlich nicht nur feinfühlig auf das Werteverhalten anderer, sondern auch auf die Absichten, die dahinterstecken.

Gezwungene Höflichkeit kann Unehrlichkeit trainieren

Zudem kommt noch erschwerend hinzu, dass Kinder meist beigebracht bekommen, zu Gunsten der Höflichkeit unehrlich zu sein und dass es nicht immer richtig sei, seine ehrliche Meinung auszusprechen. Auf unmerkliche Weise wird damit Ehrlichkeit unterdrückt. Ein paar Beispiele:

  • Das Kind wird gezwungen sich zu entschuldigen, obwohl es ihm nicht leid tut.
  • Das Kind soll sich freudig für das tolle Geschenk bedanken, dass es nicht mag.
  • Das Kind muss jedem die Hand geben und zeigen, dass es sich freut, dass die Person da ist, auch wenn das nicht der Fall ist.

Hier muss man sehr weise sein, um den Wert Höflichkeit nicht gegen den Wert Ehrlichkeit auszuspielen. (Bsp.: Statt das Kind zur unehrlichen Entschuldigung zu zwingen, empfiehlt E. White geduldig für das Kind zu beten, dass es aufrichtig bereut. Oder statt zu lügen, wie toll man das Geschenk findet, kann man einem Kind beibringen, sich für die Freundlichkeit zu bedanken, dass an einen gedacht wurde. Manchmal ist auch einfach schweigen angebracht, um nicht zu lügen.)

Ab dem vierten Lebensjahr werden unbewusste Strategien entwickelt, warum man lügt

Aktuelle Studien zeigen auf, dass Kinder ab dem 4. Lebensjahr aus den gleichen Gründen wie Erwachsene lügen: aus Angst vor der Strafe, wenn sie dadurch Vorteile haben, um selber besser dazustehen, um größer und stärker zu wirken oder sogar seinen Freund vor der Strafe zu schützen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und manches mehr.  Mit einer Lüge versucht das Kind, eine Situation so zu rekonstruieren, wie es sie gern gehabt hätte.

Fehlende Fähigkeit bei Vorschülern Phantasie und Realität auseinanderzuhalten lässt unehrlich erscheinen

Andererseits können Kinder meist bis zum Schuleintritt nicht immer Lüge und Phantasie unterscheiden. Träume sind für sie Realität. Manchen Kindern bereitet es Freude, erlebte Geschichten mit phantastischen Ergänzungen zu erzählen, ohne dass sie dabei lügen wollen.

2.2 Förderung des Kindes

Wir sollten das Lügen unserer Kleinen nicht persönlich nehmen oder gar Angst bekommen. Dennoch sollten wir darauf achten und es ernst nehmen. Wie können wir dem Kind helfen?

Hier ein paar Tipps:

Bleibe ruhig

Nimm das Kind in den Arm, während du mit ihm redest. Reagiere auf eine Lüge niemals mit Zorn. Je ruhiger du bleibst, desto besser kannst du mit dem Kind reden. Das Kind muss verstehen, warum das Verhalten nicht richtig war. So hat das Kind Vertrauen und die Möglichkeit zu erklären, warum es gelogen hat. Es ist entscheidend, das Motiv herauszufinden, warum das Kind gelogen hat, damit man ihm weiterhelfen kann.

Zeige deinem Kind, dass es liebenswert ist

Sage deinem Kind nicht, dass es böse ist, wenn es lügt, sondern dass es dennoch liebenswert ist. Wir lieben und vergeben gerne.

Vermittle ein positives Gottesbild

Erzähle deinem Kind immer wieder, dass es einen Vater im Himmel hat, Gott, der es sehr liebt, mehr sogar, als wir es lieben können und dass Gott deshalb gerne vergibt.

Schenke Vertrauensvorschuss

Stelle die Ehrlichkeit deines Kindes nicht in Frage, es könnte sonst Angst bekommen und eher zum Lügen neigen.

Lass Konsequenzen zu und begleite dabei liebevoll

Das Kind wird mit liebevoller Begleitung der Eltern erfahren, welche Konsequenzen es hat zu lügen. Konsequenzen, die es selber nicht möchte, wie: Freunde glauben einem nicht mehr, Freunde wollen nicht mehr mit einem spielen,…

Reagiere stets positiv auf Ehrlichkeit

Je öfter dein Kind positive Reaktionen auf die eigene Ehrlichkeit und Offenheit erlebt, desto eher hört es mit dem Lügen auf – vorausgesetzt, es hat bewusst gelogen.

Schenke positive Aufmerksamkeit

Wenn wir herausgehört haben, dass das Lügen unseres Kindes ein Hilferuf nach mehr Aufmerksamkeit und Zeit ist, dann sollten wir unseren Tagesablauf ändern und dem Kind mehr Aufmerksamkeit widmen, damit es sich nicht falsche Strategien angewöhnt, um unsere Aufmerksamkeit zu erhalten.

Ermutige, wenn das Kind nicht mehr lügen möchte

Hat das Kind erkannt, dass Lügen nicht richtig ist, und es nicht mehr lügen möchte, dann ist ein dickes Lob gut am Platz. Stelle die Ehrlichkeit nicht in Frage, auch wenn das Kind wieder „hinfällt“. Damit wird das Kind dazu motiviert nicht mehr zu lügen.

Zeige auf, dass eine Veränderung nur durch Gott möglich ist

Erzähle, wie es dir ‚mal passiert ist, wie auch du lernen musstest ehrlich zu leben und wie du das mit Gottes Hilfe aufgeben konntest. Das vermittelt Vertrauen. So setzt das Kind diese Möglichkeit eher für sich um.

Bete viel für und mit dem Kind

2.3. Vor-Bild des Kindes

Achte darauf, dass Verbales und Nonverbales identisch sind

Wie schon erwähnt, kommt es vor, dass unser Kind Unehrlichkeiten bei uns Eltern erlebt. Nicht weil wir verbal lügen, sondern weil unsere non-verbale und verbale Kommunikation nicht immer identisch ist. Hinterfragen wir uns selber kritisch oder lassen uns von unserem Partner beobachten, um dies zu verbessern.

Halte deine Versprechen ein

Gib nie Versprechen, die du nicht einhalten kannst. Das festigt das Vertrauen deines Kindes zu dir.

Stehe ehrlich zu deinen Fehlern

Auch wir Eltern machen Fehler. Eine ehrliche Entschuldigung dem Kind gegenüber kann warme Gefühle dir gegenüber wecken. Nebenbei lernt es dadurch zu vergeben und um Vergebung zu bitten.

Heuchle nicht

Kinder haben feine Antennen und übernehmen viel von uns. Sie beobachten uns, wie wir mit Freunden, Nachbarn oder Verkäufern umgehen und ob unser Verhalten mit dem, was wir sagen, was wichtig und richtig sei, übereinstimmt. Besonders auch in angespannten Situationen werden wir von Kindern beobachtet.

Folgender Clip verdeutlicht diesen Punkt sehr gut: Daddy, I`m watching you

https://www.youtube.com/watch?v=xLiNoxW1G2c

Einige meiner Gedanken habe ich in folgenden Quellen gefunden:

http://www.elternwissen.com/familienleben/harmonie-familie/art/tipp/ehrlichkeit-vermitteln.html

http://www.spielundzukunft.de/kinderzeit/werte/1033-susanne-stoecklin-meier-ehrlichkeit-ein-wichtiger-grundwert

http://www.elternwissen.com/erziehung-entwicklung/erziehung-tipps/art/tipp/kind-luegt.html

http://www.netmoms.de/magazin/kinder/erziehung/mein-kind-luegt-10-erziehungstipps/

http://www.t-online.de/eltern/erziehung/id_21548234/kindererziehung-wenn-kinder-mit-dem-luegen-anfangen.html

http://www.neuropool.com/berichte/familie-und-kinder/wie-kinder-luegen-lernen-und-was-man-dagegen-tun-kann.html

http://www.alltagsforschung.de/das-blaue-vom-himmel-ab-wann-konnen-kinder-lugen/

http://www.advent-verlag.de/cms/cms/front_content.php?idart=704

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2.1 Entwicklung des Kindes

6 – 12 Monate:

Das Kind wird „mobil“ (Robben, Krabbeln usw.); kann sich dem nähern, was sein Interesse weckt und diese Dinge erforschen; erkennt Zusammenhänge -> Selbstwirksamkeit (z. B. Murmelbahn mit großen Murmeln, die nicht verschluckt werden können: Ich werfe etwas oben rein, und es kommt unten heraus). 

7 – 9 Monate:

Fremdelphase: die Ängste des Kindes ernst nehmen und adäquat reagieren, d. h. z. B. das Fremdeln nicht einfach „übergehen“ und als unwichtig abtun. Dein Kind lernt so früh, dass es seine Gefühle/Ängste offen (unangepasst) zeigen kann, ohne dabei „übergangen“ zu werden. 

12 – 18 Monate:

Die ersten Schritte: Das Kind in seiner Mobilität unterstützen; WICHTIG: Der Rhythmus des Kindes gibt das Tempo vor. Das Kind ist „stolz“ auf das, was es kann, und benötigt kein unnötiges Loben vor jedem neuen Schritt. (Erläuterung – siehe Artikel „Kinder richtig loben“ im http://www.urbia.de/magazin/familienleben/erziehung/kinder-richtig-loben )

18 – 24 Monate:

Das Kind hat Interesse an dem, was Mama tut. Deshalb: mithelfen lassen und „richtige“ Aufgaben geben (Wäscheklammern beim Wäsche aufhängen reichen oder Wäsche selber aufhängen – je nach Alter – usw.) 

3 Jahre: 

Selbstständiges Kleinkind: kann sich alleine anziehen, hat einen eigenen Willen; nimmt sich, andere und Gruppen wahr; spielt und spricht nach, was es bei anderen sieht.

4 Jahre:

Einfühlungsvermögen soweit entwickelt, dass es wahrnimmt, ob es in einer Gruppe dazugehört oder nicht.

2.2 Förderung des Kindes

Selbstwirksamkeit:

Wenn das Kind erkennt, dass es Dinge in positiver Weise bewirken und beeinflussen kann, wächst sein Selbstverständnis.

Verbindliche Aufgaben im Alltag entsprechend der Rolle in der Familie:

Aufgaben und Verantwortung übertragen zu bekommen, gibt Sinn. (Bsp.: Gläser aus der Spülmaschine räumen, Tisch decken; große Schwester sein und deshalb das Geschwisterchen trösten,…)

Erlernen eines Instrumentes:

Fähigkeiten im musikalischen Bereich geben dem Kind Selbstbewusstsein, eine Aufgabe und definieren die Zugehörigkeit im gesellschaftlichen Kontext („Ich werde zur  musikalischen Untermalung gebraucht und sitze bei den Streichern“). Instrumente, die sich  für das Vorschulalter eignen: Blockflöte, Klavier, Geige (Suzuki-Methode).

Hierarchie in der Verbindlichkeit/Verpflichtung klar definieren:

  • generell: Gott, Familie, Gemeinde, Gesellschaft
  • zuhause: Gott, Eltern, Geschwister
  • Kindersabbatschule: Gott, Kindersabbatschulleiter, Gruppe
  • Kinderchor: Gott, Chorleiter, Gruppe

Je klarer deinem Kind ist, dass es mehr Verantwortung gegenüber Gott und seiner Familie hat als gegenüber anderen Menschen, umso unwichtiger wird ihm die Anerkennung anderer Menschen.

Klare Richtlinien für das Verhalten des Kindes:

„Meine Mama sagt, ich darf das nicht“, kann einem Kind helfen, nicht überall mitzumachen und sich den Richtlinien der Eltern auch dann unterzuordnen, wenn es in einer Gruppe Gleichaltriger ist.

Erwartungshaltung der Eltern an das Kind klar kommunizieren und Erwartungen den Fähigkeiten entsprechend stellen:

Überprüfe die Erwartungen, die du an dein Kind stellst. Sind sie zu hoch? Sind sie zu niedrig? Beides ist suboptimal. Die Erwartungen sollten messbar, machbar und motivierend sein. (Buchtipp: Remo Largo, „Kinderjahre“)

2.3 Vor-Bild des Kindes

Bin ich mutig, schwimme ich gegen den Strom? Selbstanalyse:

  • Bin ich von der Meinung anderer abhängig?
  • Vergleiche ich den Entwicklungsstand meines Kindes mit dem anderer?
  • Frage ich mein Kind nach den Erfolgen oder Misserfolgen der anderen „Gruppenmitglieder“? (Bsp.: Konnte Silvia auch so weit springen?)
  • Wie reagiere ich, wenn ich das Gefühl habe, in einer Gruppe nicht dazuzugehören?
  • Vergleiche ich Fähigkeiten, Aussehen, Erfolge im Beruf, Familienstruktur, meinen Ehemann, meine Kinder etc. mit anderen?

Falls ja:

  • Bitte Gott, Dir aus Deiner Kindheit bzw. Jugend eine oder mehrere Schlüsselsituationen bzw. oft gehörte Phrasen zu zeigen, die Deinen Charakter in diese Richtung beeinflusst haben.
  • Studiere das Leben Jesu: War er in ähnlichen oder einer ähnlichen Situation? Wie ging Jesus damit um?
  • Bitte Gott Dir zu vergeben.
  • Versuche in Zukunft ähnlich wie Jesus zu handeln.
  • Eingestehen: Falls andere Menschen durch Dein Verhalten verletzt wurden, habe den Mut und entschuldige Dich.
  • Zugestehen: Gestehe anderen Menschen zu, dass sie auch Fehler machen (vielleicht sogar Fehler, die Dich verletzt haben) und drücke ein Auge zu. 😉

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2.1 Entwicklung des Kindes

Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit können schon Babys von Geburt an empfinden. In der Regel sind Babys dann zufrieden, wenn es ihnen gut geht und ihre Bedürfnisse gestillt sind. Dabei darf es bei der Bedürfnisbefriedigung keinen Verzug geben, ansonsten werden sie unzufrieden. Die Fähigkeit auf die Befriedigung der Bedürfnisse zu warten und trotzdem zufrieden zu sein, wird erst nach und nach über die Jahre erworben. Doch auch bereits im ersten Lebensjahr beginnen Kinder zu lernen die eigenen Emotionen zu regulieren, d.h., dass sie z.B. ein Kuscheltier drücken, an den Fingern lutschen etc., um sich selbst zu beruhigen und somit wieder Zufriedenheit empfinden, obwohl ihr Wunsch vielleicht nicht erfüllt wurde.

Kinder im Alter von drei bis vier Jahren können durch das Vorbild ihrer Bezugspersonen lernen „Situationen gedanklich umzudeuten, sich abzulenken oder ihre Emotionen zu regulieren, indem sie darüber sprechen“ (Frech, Verena: „Erkennen, fühlen, benennen…“ Grundlagen der emotionalen Entwicklung im frühen Kindesalter, URL: http://www.kindergartenpaedagogik.de/1944.html (Stand: 07.09.2016)), was wiederum zur Zufriedenheit beiträgt. Ein Vorschulkind hat dann bereits ein großes Wissen darüber erworben, wie es seine Emotionen regulieren und somit trotz unerfüllter Wünsche zufrieden sein kann. Dies hängt jedoch sehr stark davon ab, wie intensiv die Förderung des Kindes war und ist. (Ebd.)

Die Fähigkeit Dankbarkeit auszudrücken hängt natürlich eng mit der Sprachentwicklung zusammen. Wobei aber auch schon ein Lächeln ein Ausdruck von Dankbarkeit sein kann. Diese Entwicklung zum Ausdruck von Dankbarkeit verläuft mehr oder weniger parallel zur emotionalen Entwicklung. Kinder ab drei Jahren können sicherlich Dankbarkeit empfinden und ausdrücken. Ich erinnere mich an manche Situationen, in denen mein dreijähriger Sohn sichtlich dankbar war und ein „Danke“ aussprach, das von Herzen kam.

2.2 Förderung des Kindes

Emotionen ernst nehmen

Grundsätzlich wichtig für eine gesunde emotionale Entwicklung und damit auch für die Fähigkeit zufrieden zu sein, ist die positive Zuwendung dem Kind gegenüber. Gefühle müssen ernst genommen und dürfen nicht heruntergespielt werden. Es ist wichtig sich gemeinsam mit dem Kind mit den Emotionen auseinanderzusetzen. Was ist der Grund für die negativen Gefühle? Was sind Lösungsmöglichkeiten? Man kann als Erwachsener dem Kind auch neue Sichtweisen und Erklärungen anbieten.

Siehe: Frech, Verena: „Erkennen, fühlen, benennen…“ Grundlagen der emotionalen Entwicklung im frühen Kindesalter, URL: http://www.kindergartenpaedagogik.de/1944.html (Stand: 07.09.2016)

Mäßigkeit und Einfachheit pflegen

  • Lehre Verzicht, indem das Kind nicht alles zu jeder Zeit haben darf. So bleiben gewisse Dinge etwas Besonderes. Und die Kinder sind dankbarer dafür, als wenn sie sie ohnehin jederzeit haben könnten.
    • Hilfreich wären z. B. geregelte Essenszeiten, besonderer Nachtisch nur am Sabbat usw.
    • Geschenke und Überraschungen (auch Kleinigkeiten) nur zu besonderen Anlässen (Geburtstag, Sabbat, etc.)
  • Nehmt auch gerne Gebrauchtes an. So lernt das Kind, dass es nicht immer das Neueste haben muss.
  • Vermindere gegebenenfalls die Anzahl der Spielsachen der Kinder. Überlegt, was ihr anderen abgeben könnt. Denn wer etwas abgibt, ist hinterher vielleicht dankbarer für das, was er/sie noch hat, bzw. wenn er/sie dann etwas Neues bekommt.
  • Wecke Begeisterung für die „einfachen Dinge“, z. B. für die kleinen Wunder in der Natur, dafür, wie gut selbstgekochtes, gesundes Essen in Gemeinschaft mit der ganzen Familie schmeckt, usw.
  • Zeige, wie man aus Kleinem Großes und aus Einfachem Besonderes machen kann, z. B. statt großen, teuren Spielsachen lieber mehrere kleine Elemente, mit denen die Kinder selbst etwas schaffen und kreieren können (z. B. selbst einen Kaufmannsladen zusammenstellen mit verschiedenen, trockenen Lebensmitteln, wie z. B. Reis, Bohnen, etc., in kleinen Dosen oder Gläschen).

Siehe auch: Spiel und Zukunft, Kinder mit Freude begleiten: Zufriedenheit – Wie Kinder schätzen lernen, was sie haben. URL: http://www.spielundzukunft.de/was-kinder-brauchen-erziehungsfragen-von-a-z/1721-zufriedenheit-wie-kinder-schaetzen-lernen-was-sie-haben (Stand: 03.07.2016)

Ermutige zum Ausdruck von Dankbarkeit

  • Ermuntere das Kind „Danke“ zu sagen, wenn es etwas bekommt oder jemand etwas für es tut. Zwinge es nicht dazu, aber drücke deine Freude aus, wenn es „Danke“ sagt.
  • Schreibt ab und zu Dankeskarten, malt Bilder oder bastelt etwas, um Großeltern oder anderen Leuten für besondere Geschenke o. ä. zu danken.
  • Dankt Gott täglich gemeinsam für seine Segnungen. Frage dein Kind am Abend, wofür es dem himmlischen Vater heute danken möchte.

2.3 Vor-Bild des Kindes

  • Denke darüber nach, ob du bei deinen eigenen Sachen (z. B. Kleidung) zu viel anhäufst und/oder zu schnell beim Einkaufen „zugreifst“. Möchtest du auch immer das Beste und Neueste haben, oder bist du zufrieden mit dem, was ihr besitzt?
  • Zeige selbst Begeisterungsfähigkeit für die kleinen, einfachen Dinge im Leben.
  • Sagst du selber „Danke“? Bedankst du dich auch bei deinem Kind, wenn es z. B. gemacht hat, worum du es gebeten hattest?
  • Versuche ein Leben des Dankes und Lobes Gott gegenüber zu führen. Danke Ihm täglich für seine Segnungen, selbst, wenn du gerade harte Zeiten durchmachst.
    Dazu folgende Anregung: Schreibe einmal jeden Tag zehn Stichworte auf, wofür du Gott danken kannst. Überlege dir dabei auch, warum du dafür dankbar bist. Danke anschließend Gott für diese zehn Dinge. Schreibe dann am nächsten Tag zehn weitere „Dankbarkeits-Gründe“ auf, usw. So wirst du mit der Zeit eine richtig positive Lebenseinstellung entwickeln, die dann wiederum auf deine Kinder abfärben wird.

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2.1 Entwicklung des Kindes

Durch engen Kontakt zwischen Mutter und Kind werden in den ersten Jahren im Idealfall die Grundbausteine für die zukünftige Bindungsfähigkeit gelegt. Die Fähigkeit zu lieben wächst aus dieser Bindung zwischen Mutter und Kleinkind. Je verlässlicher und präsenter die Mutter für ihr Kind da ist, desto sicherer wird das Kind Eigenständigkeit entwickeln – in seinem Tempo und von ihm ausgehend. Wird das Kind zu früh gedrängt die Mutter loszulassen, entstehen Störungen in der Bindungsfähigkeit und dem Urvertrauen des Kindes. Dass die erste Bezugsperson, die Mutter, also für das Kind in den ersten Lebensjahren anwesend ist, ist entscheidend für die Entwicklung des Wertes Treue in ihrem Kind.

2.2 Förderung des Kindes

  • Vergewissere dich, dass dein Kind sich geliebt fühlt! Vertiefe die Liebesbeziehung zwischen dir und deinem Kind!
  • Baue Loyalität zur eigenen Familie auf! Unterstützt euch gegenseitig! Springt füreinander in Notzeiten ein!
  • Gib deinem Kind Möglichkeiten Treue zu üben, z. B. durch die Pflege eines Haustieres.
  • Schaffe Gelegenheiten, über Treue nachzudenken: Wie soll man Freunde auswählen? Worauf sollte man bei der Wahl achten? Treue gegenüber den richtigen Prinzipien ist wichtiger als Treue zu Menschen, die etwas Falsches tun wollen. Ein treuer Freund fordert nicht, dass du seine Fehler deckst oder mitmachst.
  • Betone, dass Loyalität und Treue zu Gott vor allen anderen Verpflichtungen steht!
  • Lehre, was Treue gegenüber Gott bedeutet:
    • Ihm zu gehorchen. Gott will uns dabei helfen, unsere Fähigkeiten zu Seiner Ehre einzusetzen.
    • Zehnten und Gaben zu geben.
  • Sprich mit deinem Kind darüber, dass man bei Treuebruch manchmal keine zweite Chance bekommt. Wer sich Loyalität wünscht, muss selbst vertrauenswürdig sein.
  • Hilf dem Kind eine positive Selbstachtung und eine eigene Identität aufzubauen!

2.3 Vor-Bild des Kindes

  • Halte deine Zusagen! Können deine Kinder dir vertrauen?
  • Erkläre dein Handeln! Dadurch wird dein Vorbild wirksamer. „Ich bin schon müde, aber ich habe zugesagt, dass ich in der Gemeinde putzen helfe. Also gehe ich.“
  • Kritisiere nicht Pastoren, Lehrer, Partner und andere Menschen, bei denen du möchtest, dass dein Kind ihnen gegenüber loyal ist.
  • Lade dir nicht zu viele Verpflichtungen auf, die du dann nicht halten kannst.

– vgl. Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag, S. 334-339.

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2.1 Entwicklung des Kindes

Definition

„Respekt (lateinisch respectus „Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung“, auch respecto „zurücksehen, berücksichtigen“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution. Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.“

Seite „Respekt“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Respekt [Stand: 12.01.2017]

Bis zum Alter von 16 Monaten befinden sich die Kinder in einer Phase, die man frühkindlichen Narzissmus nennt. In ihrer Welt dreht sich alles um sie und das Stillen ihrer Bedürfnisse.

(vgl. Brink, Nana: Kinderpsychiater sieht mangelnden Respekt als Alarmzeichen. Interview mit Michael Winterhoff. URL: http://www.deutschlandradiokultur.de/kinderpsychiater-sieht-mangelnden-respekt-als-alarmzeichen.954.de.html?dram:article_id=143273 [Stand: 17.01.2017])

Erst dann entwickeln Kinder langsam ein eigenes Ich, das zur Abgrenzung gegenüber anderen Personen wichtig ist. Vorher sind sie noch völlig egoistisch und in ihrem ganzen Tun und Handeln auf sich bezogen. Sie lernen erst, dass andere Personen – egal ob andere Kinder oder Erwachsene – eigene Wünsche und Bedürfnisse haben, die sie respektieren sollen. Ebenso gehen sie mit Gegenständen um, die ihnen nicht gehören. Kinder in diesem Alter sind also physiologisch und psychologisch noch gar nicht in der Lage, Rücksicht auf andere zu nehmen. Diese Welt der Anderen erschließt sich ihnen erst langsam.

Wenn man also ein dreijähriges Kind auffordert ins Bett zu gehen, wird es selten sagen: ”Ich habe gerade soviel Spaß in der Badewanne. Könnte ich vielleicht noch fünf Minuten bleiben?” Viel eher wird es mit der Hand aufs Wasser schlagen und “Nein!” brüllen, während seine Augen beginnen, rebellisch zu funkeln. Das hängt damit zusammen, dass seine Sprachfähigkeiten noch nicht voll entwickelt sind und Kinder in diesem Alter begonnen haben die Grenzen auszuloten. Doch hängt es auch mit der Entwicklung des Gehirns zusammen.

„In dem Gehirn eines Kindes laufen ganz andere Prozesse ab als in dem eines erwachsenen Menschen. Erwachsene haben eine voll entwickelte obere Gehirnhälfte, die für vernünftiges Handeln zuständig ist. Mit dieser Gehirnhälfte können wir Kompromisse eingehen, Rücksicht auf andere nehmen und unsere Gefühle im Zaum halten. Bei Kindern ist diese Gehirnhälfte aber noch nicht fertig entwickelt und daher eher schwach. Viel stärker ist die untere Gehirnhälfte, die sich an Gefühlen, Instinkten und Launen orientiert. Bei Kindern ist das Gehirn also noch nicht so weit entwickelt, dass sie zuverlässig „vernünftig“ handeln. In vielen Situationen gewinnt die untere Gehirnhälfte die Oberhand, die Ihr Kleines dazu bringt, lautstark das einzufordern und durchzusetzen, wonach es sich gerade fühlt.Trotzdem sollten Sie jetzt damit anfangen, Ihrem Kind gutes Benehmen beizubringen und auch zeigen, wie wichtig gegenseitige Achtung ist.“

BabyCenter: Wie man seinem Kind beibringt, andere zu respektieren. URL: http://www.babycenter.de/a27733/wie-man-seinem-kind-beibringt-andere-zu-respektieren [Stand: 12.01.2017]

Auch Michael Winterhoff setzt dort an und weist auf die Notwendigkeit von klaren Strukturen, die helfen, dass Kinder Sicherheit erlangen. Dies verhindert Launen und Unwohlsein und stärkt ein besonnenes Verhalten:

„Danach beginnt das Kind, seine Umgebung immer mehr wahrzunehmen und Gegenstände und Personen zu unterscheiden. Es lernt durch Erfahrung und Wiederholungen. Ab diesem Zeitpunkt ist es besonders wichtig, die Kinder zu führen und sich nicht von ihnen führen zu lassen. Regeln und Grenzen sowie geregelte, immer gleiche Abläufe spielen hierbei eine wichtige Rolle.“

(vgl. Brink, Nana: Kinderpsychiater sieht mangelnden Respekt als Alarmzeichen. Interview mit Michael Winterhoff. URL: http://www.deutschlandradiokultur.de/kinderpsychiater-sieht-mangelnden-respekt-als-alarmzeichen.954.de.html?dram:article_id=143273 [Stand: 17.01.2017])

Respekt ist ein menschliches Grundbedürfnis. Ob ein Mensch Respekt anderen gegenüber entwickelt, hängt davon ab, ob seine eigene Würde geachtet wird. Das hat mit den Spiegelneuronen zu tun. Ein Kind, das erlebt, dass man sich in es einfühlt, wird lernen, sich in die Bedürfnisse anderer einzufühlen.

„Erst die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, führt dazu, dass sich Werte wie Fairness, Respekt vor anderen und deren Eigentum, Wahrhaftigkeit, Friedfertigkeit oder Mitgefühl entwickeln. Ein mitfühlendes Kind wird mehr und mehr versuchen sich so zu verhalten, dass es keinem anderen absichtlich Schaden zufügt bzw. Kummer macht.“

Dr. med. Schmelz, Andrea: Fairness, Respekt und Mitgefühl: Wie wird mein Kind ein guter Mensch? URL: http://www.elternwissen.com/erziehung-entwicklung/erziehung-tipps/art/tipp/fairness-respekt-und-mitgefuehl-wie-wird-mein-kind-ein-guter-mensch.html [Stand: 12.01.2017]

2.2 Förderung des Kindes

Respektvolles Verhalten fördern

Bitte und Danke kennzeichnen einen rücksichtsvollen Menschen. Übt gemeinsam, höflich zu sein. Ermutige dein Kind dazu und erinnere es daran die „Zauberworte“ zu verwenden. Lobe dein Kind dafür.

Wende mit dem Kind die goldene Regel an (Matthäus 7,12)

  • Stelle ihm Fragen und hilf ihm beim Nachdenken:
    • „Was wünscht du dir, wenn dir jemand etwas wegnimmt oder kaputt macht?“
    • „Wie geht es dir, wenn dich jemand anschreit?“
    • „Was erwartest du, wenn jemand ein Spiel von dir ausleiht, wie er es behandelt?“
  • Bestärke es in den positiven Sachen, die es tut:
    • „Siehst du, wie … sich freut, weil du deine Sachen mit ihm teilst oder weil du so lieb mit ihm spielst!“

Ampelspiel

Bastel aus Tonpapier eine grüne und eine rote Polizistenkelle (vorne grün, hinten rot). Spielt nun gemeinsam das Ampelspiel: Wählt gemeinsam eine Situation aus, bei der ihr Höflichkeits-Polizisten sein wollt, zum Beispiel beim Essen, beim Aufräumen, beim Antworten auf Fragen usw. Je nachdem, wie respektvoll sich dein Kind verhalten hat, zeigst du entweder rot oder grün. Das Kind wird motiviert sein, die grüne Ampel zu sehen. Natürlich könnt ihr es auch noch belohnen, wenn es höflich reagiert. Das motiviert noch mehr ☺.

2.3 Vor-Bild des Kindes

Gib deinem Kind ein eindrucksvolles Beispiel von Liebe und Respekt. Die überzeugendste Art, Kindern Respekt beizubringen, ist, sie respektvoll zu behandeln.

  • Höre dem Kind wirklich zu.
  • Respektiere die Gefühle des Kindes, d. h. vermeide es strikt, Kinder mit Worten niederzumachen.
  • Achte die Individualität des Kindes, vermeide also Vergleiche, z. B. mit Geschwistern oder anderen Kindern.
  • Achte die Privatsphäre deines Kindes: Frage es, bevor du z. B. ein Stück seiner Kleidung oder sein Spielzeug jemandem leihst. Respektiere die wachsenden Fähigkeiten des Kindes, sein Leben selbst zu meistern, d. h. behandle es altersgerecht.

Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag, S.169ff

  • Sprich zuhause stets respektvoll von und über Respektpersonen (Prediger, Lehrer, …)!
  • Sprecht als Ehepartner stets respektvoll miteinander! Euer Kind wird euch kopieren!

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2.1 Entwicklung des Kindes

 

Jutta Kienbaum (2005): „Warum bist du so traurig?“. In: kindergarten heute 4/2005. Freiburg: Herder

https://wuecampus2.uni-wuerzburg.de/moodle/mod/book/view.php?id=322114&chapterid=5277 (Stand 01.12.2016)

2.2 Förderung des Kindes

Die wesentlichen Bereiche, die bei Kindern fleißige Hilfsbereitschaft fördern, sind:

  • wie das Kind behandelt wird

Nimm die Gefühle deines Kindes ernst und lass es nicht mit seinem Kummer oder seinen Ängsten allein. Bei Aussagen wie „Reiß’ dich zusammen“ oder „Jungen weinen nicht“ wird dein Kind lernen, die eigenen Gefühle zu unterdrücken und auch die Gefühle anderer nicht zu beachten.

  • welche Reaktion es kennenlernt, wenn es selbst Kummer verursacht

Wenn dein eigenes Kind einem anderen Kind Kummer zufügt, dann mach es als Elternteil auf die Folgen für das andere Kind aufmerksam. Versuche deinem eigenen Kind die Gefühle und Gedanken des anderen Kindes bewusst zu machen (z. B. „Wie geht es Johanna denn jetzt? Wie würde es dir denn gehen, wenn jemand so etwas mit dir machen würde? Was kann man jetzt tun, damit es Johanna wieder besser geht?“). Die kindliche Aufmerksamkeit wird so nicht auf die negativen Konsequenzen für es selbst im Falle von Strafe gelenkt, sondern ein Gefühl der Verantwortlichkeit, Mitgefühl und Verständnis für das Leid eines anderen werden entwickelt.

  • eigene Erfahrung beim Hilfeleisten

Mach deinem Kind klar, dass nicht nur Erwachsene für Hilfeverhalten zuständig sind. Beispiel: Ein Kind ist hingefallen und weint. Dein Kind bemerkt den Vorfall, bleibt aber passiv und schaut nur. Du könntest folgendermaßen reagieren: „Was ist denn mit Sven? Meinst du, wir können ihm helfen? Wie könnten wir ihm helfen?“ Wenn dein Kind nun helfend und/oder tröstend eingreift und du es zusätzlich für sein Verhalten lobst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es beim nächsten Mal von selbst aktiv wird. Kinder brauchen Freiraum, um Hilfeverhalten erproben zu können. Gib deinem Kind außerdem viel Gelegenheit, dir zu helfen. Kinder, die von klein auf mitgeholfen haben, werden später hilfsbereiter sein. Lass sie spielerisch mithelfen. Übersieh die kleinen Fehler – Hauptsache, Helfen macht ihnen Freude. Helfen im Haushalt entlastet nicht nur die Eltern, sondern tut dem Selbstwertgefühl gut und schult sie letzten Endes für das Leben.

Jutta Kienbaum (2005): „Warum bist du so traurig?“. In: kindergarten heute 4/2005. Freiburg: Herder

Ludwig Liegle (2010): “Wie Kinder Verantwortung lernen.” In: kindergarten heute 3/2010. Freiburg: Herder

2.3 Vor-Bild des Kindes

Ganz besonders bei Hilfsbereitschaft kommt es darauf an, dass Eltern ein gutes Vorbild sind. Kinder lernen weniger durch Belehrung und Worte, sondern vielmehr durch Erfahrung, Vorbild und Imitation. Achte dabei auf Folgendes:

Eine warmherzige Eltern-Kind-Beziehung spielt eine große Rolle. Kinder, die beobachten können, dass Mutter und Vater mitfühlen und trösten, werden sich an diesen Vorbildern orientieren. Sie merken: Papa nimmt mich in den Arm und tröstet mich, wenn mein Legoturm kaputt gegangen ist. Sie beobachten: Das macht Mama, wenn meine Schwester traurig ist und weint. Wenn Eltern in solchen Situationen Mitgefühl und Hilfsbereitschaft vorleben und dabei auf die Gefühle der betroffenen Person eingehen, anstatt negative Gefühle wie Angst oder Traurigkeit schnell abzutun oder gar zu ignorieren, ist das für ein Kind ein günstiges Lernmodell.

Wenn Eltern sowohl untereinander als auch im Umgang mit anderen Erwachsenen und Kindern aufmerksam und einfühlsam reagieren, wirkt sich dies zum einen positiv auf die Gesamtatmosphäre aus und fördert zum anderen die Bereitschaft der Kinder, Verhaltensweisen der Erwachsenen nachzuahmen.

Ludwig Liegle (2010): “Wie Kinder Verantwortung lernen.” In: kindergarten heute 3/2010. Freiburg: Herder

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2.1 Entwicklung des Kindes

Wer wünscht sich nicht ein rundum ausgeglichenes, zufriedenes Baby? Soeben gestillt, frische Windel und eine entspannte Atmosphäre. Doch auch Babys können ihre Bedürfnisse ausdrücken. Sie melden sich lautstark zu „Wort“, wenn ihnen etwas nicht passt. Schnell kann es passieren, dass sie eben nicht mehr ruhig sind und Unzufriedenheit sich breit macht. Wichtig ist in diesem jungen Lebensalter, die Bedürfnisse des Babys nicht allzu lange zurückzustellen, sondern diese ehestmöglich zu befriedigen. Wenn das Baby dieses Grundvertrauen gefunden hat, lernt es sehr schnell, auch auf die Stillung der eigenen Bedürfnisse zu warten, ohne dabei emotional überzureagieren.

Die eigene Mama ist für Kleinkinder die zentrale Bezugsperson. Die beiden sind im wahrsten Sinne „verschmolzen“. Schritt für Schritt lernen die Kinder aber, dass sie selbst eine eigene Person sind. Hat dies stattgefunden, sind Kinder von ganz klein auf sehr auf sich selbst konzentriert, sehr selbstbezogen. Sie äußern ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche ganz laut und so kommt es zu Reibereien, was für diese Entwicklungsstufe ganz normal ist. Einige Kinder merken, dass es verschiedene Wege gibt, sich durchzusetzen. Durch das Vorbild älterer Kinder, aufgrund der Wut, die in einem aufsteigt oder als scheinbar letzte Möglichkeit, sich aus einer Situation zu befreien, beginnen dann Kinder schnell, sich körperlich zu wehren (z. B. durch Schlagen). Eine richtige „Streitkultur“ muss zuerst gelernt werden, um mit den eigenen Gefühlen richtig umgehen zu können. Sie müssen außerdem zunächst begreifen, dass andere Menschen auch Bedürfnisse haben.

2.2 Förderung des Kindes

  • Lehre die Kinder sich nicht selbst zu loben und unterbinde Prahlerei und Angeberei. Bestärke aber eine positive Selbstachtung.
  • Zeig den Kindern, wie man mit Lob umgeht.
  • Vermeide übertriebenen Wettkampf und ermutige dazu, die Stärken der anderen zu achten.
  • Unterstützt euch gegenseitig in der Familie in schwierigen Zeiten. Haltet zusammen.
  • Achte auf Gewaltlosigkeit. Kaufe kein Kriegsspielzeug und vermeide Freizeitaktivitäten, die Gewalt verherrlichen.
  • Mache die Kinder verantwortlich, wenn sie jemandem durch Schlagen, Treten etc. weh getan haben.
  • Erlaube keine negative Kommunikation in deiner Familie. Ermutige alle zu positiven Aussagen und Erzählungen.
  • Schaffe eine ruhige, harmonische Atmosphäre in deiner Familie.

2.3 Vor-Bild des Kindes

Auch bei uns Erwachsenen gilt: Das menschliche Herz ist anfällig für Selbstsucht und Ichbezogenheit. Wir können uns selbst und unsere Kinder nicht ändern, jedoch können wir Gott bitten unsere selbstsüchtigen Herzen in liebevolle zu verwandeln. Entdeckt gemeinsam die einzigartige Fürsorglichkeit des guten Hirten – Jesus. Wer ihm begegnet, dessen Sehnsucht wird gestillt.

  • Frieden beginnt in unseren Herzen und Heimen. Lebe Friedfertigkeit und Demut in deiner Familie vor. Bin ich selbst: Entgegenkommend, friedlich, kooperativ, bescheiden, sanftmütig, nachgiebig und langmütig?
  • Vermeide Streit und löse die Probleme friedlich.
  • Reagiere ruhig und sanft bei allen Situationen, anstatt dich aufzuregen oder dich zu ärgern.
  • Sei jedem Menschen gegenüber höflich und hilfsbereit.

Vgl. Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag, S. 3

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2.1 Entwicklung des Kindes

Unsere Kinder brauchen unsere Liebe und unser Vertrauen. Als Säuglinge sind sie stark personenzentriert – sprich auf die Eltern ausgerichtet und von ihnen abhängig. Die Eltern geben ihnen Nahrung, Wärme, Geborgenheit, Schutz und lehren sie Vertrauen durch die tägliche Versorgung. Durch das Stillen ihrer Bedürfnisse wird das Urvertrauen – welches bereits im Mutterleib entsteht – gestärkt. Dieses Vertrauen zu den Eltern schafft gleichzeitig Gottvertrauen. Gottvertrauen gründet sich somit zunächst auf die Beziehung zu den Eltern – worauf später eine Beziehung zu Gott entsteht.

Durch zärtliche Berührungen, Liebkosungen, gehalten werden, Blickkontakt, vertraute Stimme und Fingerspiele erlebt das Kind die Welt als geordnet, freundlich und vertrauenswürdig. Durch diese gemeinsamen Momente wird so stark Liebe und Vertrauen vermittelt, wie es gesprochene Worte kaum vermögen. Der geistliche Glaube wird spürbar und mit allen Sinnen erlebt. Natürlich hat das Kind zu dem Zeitpunkt keine Ahnung, was das Wort „Glaube“ bedeutet. Aber es erfährt, dass es den Eltern vertrauen kann. Damit wird die Grundlage für den späteren „Glauben“ gelegt.

„Gottvertrauen ist der höchste Wert, den du deinen Kindern vermitteln kannst, denn es untermauert alle anderen Werte. Ohne Gottvertrauen mangelt es ihnen an Bedeutung und Gehalt.“

– Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag. S. 146

2.2 Förderung des Kindes

  • Gestalte sorgfältig die Atmosphäre in eurem Zuhause, um auf Gott hinzuweisen. Kinder nehmen die Atmosphäre um sie herum in sich auf. Gestalte sie in deiner Familie spürbar geistlich und glaubensorientiert. Stelle dir die Frage: Wenn ein Fremder zu uns nach Hause käme, würde er merken, dass wir an Gott glauben?
  • Erzähle deinem Kind von deiner Freude an Jesus! Erzähle von Gottes Liebe und Vergebung, von seiner Gnade und der Freude, die Er dir geschenkt hat. Freude und Fröhlichkeit wirken auf Kinder anziehend. Redet über das, was Gott im Besonderen für eure Familie getan hat. Dankt Ihm täglich für Seine Segnungen. Fertigt ein “Freude im Herrn”-Notizbuch für eure Familie an.
  • Lest und studiert das Wort Gottes täglich mit der ganzen Familie. Wählt eine Tageszeit, zu der jeder entspannt und noch aufnahmefähig ist, und sich auf Gottes Wort freuen kann. Lernt aus dem Wort Gottes in einer liebevollen, förderlichen Atmosphäre. Verbinde mit der Bibel Fröhlichkeit, Glück, Liebe, Zärtlichkeit und Sympathie. Gestalte somit das Lernen aus der Bibel besonders fröhlich und interessant. Schaffe fröhliche Erinnerungen an das Wort Gottes. Setze biblische Spiele, Rollenspiele, Hörspiele, Bilder ein.
  • Antworte auf die Fragen deines Kindes zu Gott und seinem Wort.

2.3 Vor-Bild des Kindes

  • Erzähle deinem Kind deine persönlichen Glaubenserfahrungen. Dein eigenes Beispiel spricht am lautesten. Demonstriere in deinem Leben einen lebendigen Glauben und die Kraft der Gnade Gottes.
  • Bete täglich für dein Kind und gemeinsam mit ihm. Sprich kurze Gebete über den ganzen Tag verteilt, um Gott deine Freuden, Sorgen und Nöte mitzuteilen. Rede den ganzen Tag über mit Gott. Dein Kind wird diese Gewohnheit aufgreifen und Gott wird so auch sein Vertrauter und Freund werden.
  • Zeige deine Liebe zu und deinen Respekt vor Gottes Wort. Lies jeden Tag in deiner Bibel. Behandle sie mit Liebe und Ehrfurcht. Suche in der Bibel Rat für alltägliche Anliegen.

– vgl. Donna J. Habenicht (2004): Wie man Kindern Werte vermittelt. 2. Auflage. Lüneburg: Advent-Verlag. S. 150-153

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